4. Sonstige Pilze

a) Der Pfifferling (essbar)

Eierschwamm, Marillenschwamm

Der Hut des Pfifferlings ist in der Jugend konvex, wird später trichterförmig und rollt sich an den Seiten ein. Er ist leuchtend rot bis leuchtend gelb und wird meistens bis zu 10 cm groß. Die Lamellen (Leisten) sind stumpf und sehr schmal. Man nennt ihn Leistling, weil die Lamellen (Leisten) sehr weit am Stiel herunterlaufen. Der Stiel ist unten spitz, und verdickt sich nach oben hin; er geht übergangslos zum Hut über und hat auch die gleiche Farbe wie dieser. Das Fleisch ist weiß und schmeckt roh pfefferig-scharf und hat einen angenehmen Geruch. Er kommt zwar in Laubwäldern weniger oft vor als in Nadelwäldern, doch in beiden Wäldern häufig. In den Alpen läuft er komischerweise manchmal violett an.


b) Der Semmel-Stoppelpilz
(essbar)

Sein Hut ist unregelmässig huckellig und semmel- bis orangenfarben er wird bis über 10 cm breit. Was für den Lamellenpilz die Lamellen und für den Röhrling die Röhren sind, sind für den Stoppelpilz die Stoppeln. Sie werden bis zu 5 mm lang. Der Stiel des Spoppelpilz ist cremeweiß, matt und glatt. Er ist meistens unregelmäsig an den Seiten angespitzt. Das Fleisch weißlich und ziemlich fest er schmeckt mild und ist geruchlos. In Laub- als auch in Nadelwäldern kommt er sehr häufig vor.


c) Goldgelbe Koralle
(essbar)

Ziegenbart, Goldgelbe Bärentatze

Da die Korallenpilze wie viele andere Pilze keinen Hut und Stiel haben, sagt man statt Hut und Stiel einfach nur Fruchtkörper. Er ist bei der goldgelben Koralle korallenartig verzweigt und wird durch die vielen Gabelungen immer kleiner an den Spitzen; er ist orangenfarbig bis gelb. Die Farbe verblasst beim Altern immer mehr, bis sie völlig eingegangen ist; sie wird bis zu 15 cm hoch und breit. Das Fleisch ist im Strunck weißlich und sonst überall gelb bis orange. Am Anfang ist sie normal weich und später dann zäh, und es schmeckt mild und ist geruchlos. Die goldgelbe Koralle kommt als einzige Korallenart nur in Gebirgswäldern zwischen Moos vor (änliche Arten auch im Flachland) .


d) Echter Zunderschwamm
(ungenießbar)

Der Zunderschwamm wurde früher oft bei armen Leuten nach dem Krieg als Feuerholzersatz benutzt; man kann ihn auch zu Leder verarbeiten. Der Fruchtkörper ist huf- bis konsolenförmig. Die Oberseite ist mattgrau und sehr hartfleischig; er wird oft mehrere Jahre alt und bis über 20 cm breit. Die Poren sind englöchrig und mehrschichtig; sie sind dunkel rotbraun an den Mündungen (unten)weißlich gesäumt. Abgeschrieben: Das Fleisch ist im Hutkern leicht, gelbbraun und watteartig bis faserig verwoben. Er kommt in der Regel an Laubbäumen vor (meistens Rotbuchen).


e) Der Tintenfischpilz

Der Tintenfischpilz hat einen Fruchtkörper der anfangs nur eine weiß- bis hellgraue Kugel ist, die mit gallerigem Schleim gefüllt ist. Aus ihr wachsen dann später die leuchtend roten Fangarme die von oben mit einer olivbraunen, stinkenden Sporenmasse bedeckt sind. Er kommt in Laub-, als auch in Nadelwäldern vor und lebt nicht in kleinen Kolonien, sondern weit verbreitet, und viel.


f) Die Stinkmorchel

Hexenei, Aasmorchel

Der Fruchtkörper ist wie beim Tintenfischpilz anfangs kugelrund und von innen schleimig, von einer grauen Außenhaut umgeben. Der Unterschied ist, daß sein Kern hart ist, und manchmal einen Stern ergibt. Aus diesem Kern wächst dann später der Stiel der weiß, fein , netzartig- runzelig ist und bis zu 20 cm hoch wird. Der Hut ist kugellig bis glockig; weiß gekammert und von einer grünlichen Sporenschicht überzogen. Diese Sporenschicht stinkt so bestialisch, daß sie Aasfliegen anlockt, die sie dann auffressen und dadurch die Sporen verbreiten. Das Fleisch ist weiß, jung fest, später dann brüchig. Ab Sommer kommt sie in allen Laub- oder Nadelwäldern vor, ihr Geruch ist schon von weitem zu erkennen.


g) Gemeiner Kartoffelbovist

Böhmische Trüffel

Sein Fruchtkörper ist unregelmäßig rund. Die Außenseite ist sehr hart.
Unter dieser harten Schale ist er erst grau, dann schwarz.
Er wächst in Nadelwäldern oder Mooren.
Nach dem Verzehr liegt er schwer im Magen.


h) Die Spitzmorchel

Der Hut des Spitzmorchel ist kegelförmig mit abgerundeter Spitze. Sie ist dunkelkastanienbraun, seltener schwarz; er sieht aus wie eine trockene Pflaume oder Traube und wird bis zu 4 cm breit und 6 cm hoch. Der Stiel ist weiß bis ockerfarben oder grau, oft ist er an manchen Stellen unregelmässig zusammen gedrückt. Er ist fein flockig- schuppig mit dem Hut verwachsen, der Stiel ist immer hohl. Das Fleisch ist ziemlich fest, weiß und schmeckt mild, außerdem ist er auch geruchlos. Von April bis Juni ist er in Laub- und Nadelwäldern, ganz besonders in der Nähe von Rindenhaufen zu finden.
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